circle cx=“45″ cy=“35″ r=“2″ style=“fill:#3f3f3f;“ />

Das H/V-Signalsystem (Haupt- / Vorsignal) gibt es seit dem späten 19.Jahrhundert bereits in Deutschland. Während es zunächst aus Formhaupt- und -vorsignalen bestand, wurden in der ersten Hälfte des 20,Jahrhunderts testweise Lichtsignale eingeführt, die – wie es bis heute die Norm ist – die Nachtzeichen der Formsignale darstellen. Diese waren zwar noch nicht explizit im Signalbuch von 1935 aufgeführt, jedoch gab es bereits folgenden Passus:

Die für die Dunkelheit geltenden Haupt- und Vorsignale dürfen mit Genehmigung des Reichsverkehrsministers auch bei Tag als Lichttagessignale angewandt werden. Die Lichter sind in diesem Falle an einem Schild angebracht. Die Lichtstärke ist den äußeren Helligkeits- und Sichtverhältnissen anzupassen.

Die Grundsignalbegriffe erhielten dabei folgende Bedeutung:

  • Hp 0 – Halt! – ein rot leuchtendes Licht
  • Hp 1 – Fahrt – ein grün leuchtendes Licht
  • Hp 2 – Langsamfahrt – ein gelb leuchtendes und darüber ein grün leuchtendes Licht

Entsprechend der Hauptsignalbegriffe gibt es auch Vorsignalbegriffe, welche folgende sind:

  • Vr0 – Halt erwarten – zwei nach rechts steigende gelbe Lichter
  • Vr1 – Fahrt erwarten – zwei nach rechts steigende grüne Lichter
  • Vr 2 – Langsamfahrt erwarten – ein gelb leuchtendes und nach rechts steigend ein grün leuchtendes Licht

Daraus entstand Anfang der 1950er Jahre das im Bereich der Bundesbahn bis heute weit verbreitete H/V-Signalsystem, welches ohne Berücksichtigung eventueller Zusatzsignale insgesamt sieben darstellbare Kombinationen kennt:

Hp0

Hp1 Vr1

Hp1 Vr2

Hp1 Vr0

Hp2 Vr1

Hp2 Vr2

Hp2 Vr0

Damit lassen sich alle Möglichkeiten darstllen, die für einen grundlegenden Fahrbetrieb notwendig sind. Dabei werden Langsamfahrt-Signalbegriffe in der Regel dann angezeigt, wenn hinter dem Signal eine Abzweigung ist, die auf das abzweigende Gleis eingestellt ist, ebenso wird es angezeigt, wenn man aus dem Nebengleis zurück aufs Hauptgleis wechselt.

Da hier aber nur drei Geschwindigkeiten darstellbar sind gemäß Signalbuch (Hp0 = Halt!, Hp1 = Fahrt mit Höchstgeschwindigkeit, Hp2 = Langsamfahrt mit 40 km/h), benötigt dieses Signalsystem zur Signalisierung anderer Geschwindigkeiten die sogenannten Geschwindigkeitssignale. Wie an den Hauptsignalen bereits sichtbar ist, handelt es sich dabei um den über dem Hauptsignal angeordneten Geschwindigkeitsanzeiger Zs3 und den unter dem Vorsignal angeordneten Geschwindigkeitsvoranzeiger Zs3v. Da diese Geschwindigkeiten von 10 – 150 km/h als zehnten Teil darstellen können (1-15 als Zahl), sind so feinere Geschwindigkeitsabstufungen möglich. Dabei gibt es jedoch eine Einschränkung, die bedacht werden muß:

Gemäß Signalbuch werden Geschwindigkeiten bis 60 km/h mit dem Signalbild Hp2 in Verbindung mit Zs3 (6), an Vorsignalen mit Vr2 in Verbindung mit Zs3v (6) dargestellt, Geschwindigkeiten ab 70 km/h jedoch mit Hp1 in Verbindung mit Zs3 (7)und Vr1 mit Zs3v (7). Da 40 km/h die Regelgeschwindigkeit für Langsamfahrt ist, wurde in der Regel auf die Anzeige dieser Geschwindigkeit an Zs3 (4) und Zs3v (4) verzichtet. Gelten die Geschwindigkeiten permanent, also unabhängig von der eventuellen Weichenstellung hinter dem Signal, so werden für Zs3 ein mit der Spitze nach oben zeigendes Dreieck mit schwarzem Grund, weißem Rand und weißer Zahl, sowie für Zs3v ein auf der Spitze stehendes Dreieck mit schwarzem Grund, gelbem Rand und gelber Zahl angewendet.